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Bericht vom 7.09.2018:
Patrozinium in Mehler Marienkirche
Mehle - Das Patrozinium ist alljährlich ein Gottesdienst mit einer Feier aus Anlass von Mariä Himmelfahrt (15.8.) der Kirchenpatronin des katholischen Mehler Gotteshauses, dazu gehört ein gemütliches Beisammensein der Kirchenbesucher. Eingeführt hat dieses Fest vor 25 Jahren der ehemalige Organist Benno Lange, der 60 Jahre lang die Orgel in Mehle zur Ehre Gottes gespielt hat und vorübergehend auch einmal einen kleinen Kirchenchor gegründet hatte.
Eine wertvolle Marienstatue schmückt die Kirche unter der heute viele Kerzen angesteckt werden zur Ehren der Mutter Gottes in der Brabeck‘schen Kirche. Nach der Reformationszeit wurde ein katholischer Gottesdienst erstmals wieder im Jahre 1742 eingerichtet. Also vor mehr als 370 Jahren. Der Freiherr von Brabeck auf Gut Söder, der von der Landesregierung das Recht erhalten hatte, im Elzer-Mehler Gehölze nach Kohlen graben zu lassen, ließ am Westausgang des Dorfes ein Haus erreichten, das als Wohnung für den Schachtmeister diente. In diesem Gebäude war ein Aufenthaltsraum für die Bergleute eingerichtet, für den der Freiherr auch bald die Erlaubnis zu einem Bierausschank erhielt. Man nannte es im Dorfe bald den „Schichtkrug“. Mit Unterstützung des Amtspredigers von Poppenburg und der Geistlichen vom Konvent in Gronau richtete man damals eine Gaststube zum Kapellenraum um mit Altar, Kirchengestühl und sonstigem Zierrat. Es waren damals unzählige katholischen Bergarbeiter aus dem Rheinland nach Mehle gekommen. Von Brabeck stiftete jährlich vierzig Taler für die Armen und für die Dominikaner in Gronau, damit sie sonn- und feiertags im „Bethaus des Schichtkruges“ Gottesdienst halten konnten.
Das alles waren die mühsamen Anfänge. Es folgte eine große Feuersbrunst in 1839, die alles in Schutt und Asche legte, Die neu erbaute Kirche, wie man sie heute kennt, ist aus dem Jahre 1845/46 mit Hilfe des Grafen von Stolberg auf Söder erbaut worden. Was über die Jahre erhalten blieb ist das eiserne Relief über dem Eingangsportal der Kirche mit der apokalyptischen Maria und der Aufschrift: „Sub tuum präsidium“ und mit dem Brabeck‘schen Wappen vom 19.7.1846. Da zu der Kirche auch noch eine katholische Schule zählte, umfasste damals der Pfarr- und Schulbezirk 24 Ortschaften u.a. bis nach Brüninghausen, Voldagsen, Eldagsen Levedagsen und Marienau.
Die erste Fronleichnamsprozession war am Sonntag, 25. Juni 1865 und so können sich viele Gemeindeglieder daran erinnern, dass 1965 die seltene Feier „100 Jahre Fronleichnam“ mit einer großen Prozession durchs Dorf begangen werden“ unter Pfarrer Peter Adams und dem Organisten Benno Lange. Unter Glockengeläut zog Domkapitular Dr. Christian Wirz mit seinen Ministranten in die St. Marienkirche zu Mehle zur Hl. Messe ein. In seiner Predigt im gut besuchten Festgottesdienst ging der Domkapitular auf die Bedeutung von Mariä Himmelfahrt ein und stellte die interessante Frage in den Raum: „Wer darf ans Steuer?“ Der Geistliche übertrug die Frage auf die heutige Zeit. So hat es diese Frage für ihn in Amerika gegeben, wo drei Priester im Auto zur Verfügung standen auf einer 14 spurigen Strecke mit einem Automatik-Auto. Eine solche Situation kann offensichtlich zu einer „Frage auf Leben und Tod“ werden. Auf die Bibel übertragen hätte die Frage gelautet: „Adam oder Christus“. Adam hatte sich nach der Überlieferung dazu entschieden, nicht nach den Anweisungen des Herrn zu handeln, wie der Sündenfall im Paradies beweist. Demnach führt der Wegweiser mit Adam ins Sterben und der Weg mit Christus ins ewige Leben. „Wem gebe ich nun die Macht?“ Für uns Christen aber heißt das Ende: „Gott“. Denn Gott hat den Tod besiegt nicht nur für sich selber, sondern auch für uns. „Wenn wir Christus ans Steuer lassen, dann fährt er das Auto nicht an die Wand. Wir werden sehen, was Gott aus den Menschen macht, die ihm vertrauen und die ihn „ans Steuer lassen“. „Maria hat uns das vorgemacht; Sie hat gesagt; „Mir geschehe wie du es gesagt hast“. Gottes Wille geschehe, er wird uns nicht ins Lenkrad greifen. „Wohin das führt? „In den Himmel. Wir können uns entscheiden, Welt mit Gott oder ohne Gott. Viele Menschen denken: „Wenn ich mit 80 Jahren Christus ans Steuer lasse, ist das noch früh genug. Wenn wir Christus ans Steuer lassen, beginnt der Himmel auf Erden. Maria hat das für uns ausprobiert und dass sie unterwegs nichts verloren hat“.
Während des Gottesdienstes verlas der Domkapitular eine E-Mail von Pastor Dr. Marvin Döbler, dem evangelischer Pastor aus Mehle. Er unterstrich die gute Ökumene und bedauerte es, durch seine Gottesdienste verhindert zu sein, zum Patrozinium zu kommen und wünschte einen guten Erfolg. Die katholischen Gemeindeglieder klatschten dafür Beifall.
Zum Abschluss des Festes wurden alle Christen eingeladen, unter freiem Himmel an Festzeltbänken Platz zu nehmen, um sich Grillgut, Salate wie auch feinste Torten schmecken zu lassen. So konnte untereinander ein guter Gedanken-Austausch gepflegt werden.

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